Sanierungsmaßnahmen am Bahnhofsgebäude

Das 1926 in Betrieb genommene Empfangsgebäude des Bahnhofs Glauchau inklusive des Anbaus wurde durch die DB Netz Aktiengesellschaft zum 01.01.2015 an die Stadt Glauchau verkauft. Das denkmalgeschützte und historisch wertvolle Objekt bildet einen verkehrstechnischen Mittelpunkt in Glauchau und bietet neben den Anbindungen in den Stadtbereich auch Verbindungen nach Zwickau und Chemnitz.

Zum Zeitpunkt der Übergabe diente das Objekt als Wetterschutz und Wartebereich für Reisende, als Verkaufsfläche für die Bäcker und Bahnhofsbuchhandlung und der hintere Gebäudeteil als Wohn- und Geschäftshaus für jeweils eine Wohn- und eine Gewerbeeinheit (Telekommunikation).

Das Empfangsgebäude sowie auch der hintere Gebäudeteil boten jedoch eine Vielzahl an weiteren Nutzungsmöglichkeiten. Aufgrund der damaligen Bausubstanz und dem starken Instandhaltungsrückstau war eine sofortige Vermietung oder sonstige Nutzung ohne weitere Baumaßnahmen nicht möglich.

Trotz dessen gelang es der Stadt Glauchau in den vergangenen Jahren, weitere Mieter im gesamten Gebäudekomplex anzusiedeln. In den Jahren 2016/2017 nutzten neben dem Chemnitzer Verkehrswacht e. V. auch der IG Traditionslok 58 3047 e. V. und der Glauchauer Schachclub 1873 e. V. die Möglichkeit, im Anbau des Bahnhofskomplexes ihren neuen Vereinssitz aufzubauen. Trotz des hohen Instandhaltungsrückstaus konnten durch Vorleistungen der Stadt Glauchau und viel Eigenleistung der Vereine ansprechende Räumlichkeiten geschaffen werden.

Des Weiteren befinden sich in diesem Gebäudeteil eine Beratungsstelle der Diakonie Westsachsen Stiftung. Auch wurden drei ehemalig leerstehende Wohnungen durch die Stadt zu einer Notunterkunft umgebaut, in denen von Obdachlosigkeit betroffene Bürger eine kurzfristige Unterkunft erhalten.

Im eigentlichen Hauptgebäude, der Empfangshalle, wurde im Juni 2016 die Eröffnung der neuen Ticketverkaufsstelle gefeiert. In enger Zusammenarbeit mit der Transdev Mitteldeutschland GmbH (Mitteldeutsche Regiobahn - MRB) als Betreiber hat die Stadt Glauchau das ehemalige Reisecenter für die Neuvermietung auf Vordermann gebracht. Bereits ein Jahr später wurde mit der Eröffnung des Quartierbüros der STEG Stadtentwicklung GmbH ein weiterer Anlaufpunkt für die Bürger der Stadt Glauchau in der Bahnhofsempfangshalle geschaffen.

Im Rahmen des 2016 ausgewiesenen Städtebaufördergebietes Soziale Stadt „Scherberg – nördliche Innenstadt“ erhielt die Stadt Glauchau nun weitere Möglichkeiten, vor allem die Empfangshalle mit den beiden angrenzenden längsseitigen Anbauten einer tiefgründigen Sanierung in den Jahren 2023/2024 zu unterziehen. Die ersten Maßnahmen beginnen im März 2023 mit der Trockenlegung und Sanierung des Kellerbereiches. Geplant sind weiterhin die Instandsetzung der Außenfassade, die Aufarbeitung der Fenster und der Innenwände sowie die Erneuerung des Fußbodens in der Empfangshalle. Gleichzeitig werden die Gewerbeeinheiten in den längsseitigen Anbauten nach energetischen Richtlinien saniert. Hierzu gehört neben der Installation einer innenliegenden Wärmedämmung auch die Erneuerung der Fenster- und Türelemente sowie der Heizungs- und Elektroanlage. Alle Maßnahmen erfolgen unter Berücksichtigung der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben und in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde.

Die Stadt Glauchau möchte mit der Sanierungsmaßnahme eine weitere Werterhöhung des Objektes und einen attraktiven Aufenthaltspunkt für ihre Bürger, Besucher und Reisende schaffen.