Auf dem Gelände des ehemaligen Fahrzeuggetriebewerkes II in der Färberstraße 27 soll durch den Abbruch und die Entsorgung der Aufbauten einschließlich der Entsorgung von Abfallablagerungen und die anschließende Gestaltung und Begrünung eine Freifläche mit Aufenthaltsqualität entstehen. Die dafür berechneten Kosten belaufen sich auf ca. 3,4 Millionen Euro. Durch Fördermittel aus dem „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“ wird das Vorhaben im Programm „Integrierte Brachflächenentwicklung“ mit einem Fördersatz von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten unterstützt.

Im Jahr 2021 wurden auf dem Areal, auf welchem sich bis 2015 unter anderem die privat betriebene Freizeitstätte „Fun-Park“ befand, die maroden Industriebauten und Hallen beseitigt und das Abbruchmaterial sowie vorhandene Abfallablagerungen fachgerecht entsorgt. Dabei fielen ca. zwei Tonnen asbesthaltige Baustoffe, 50 Tonnen teerhaltige Stoffe, 4.500 Tonnen Beton, 5.000 Tonnen Ziegel sowie Materialien aus Glas, Holz und Kunststoff an. Am 11. Mai 2021 erfolgte unter umfassenden Sicherheits- und Evakuierungsmaßnahmen schließlich die Sprengung des 46 Meter hohen Schornsteins.

Anschließend galt es, alles Unterirdische abzutragen. Neben den Tiefenenttrümmerungsarbeiten spielte die Analyse und fachgerechte Entsorgung der dabei anfallenden Materialien und Stoffe eine große und aufwändige Rolle. Diese Arbeiten sind zwischenzeitlich abgeschlossen. Das Gelände wurde profiliert und in einem zweiten Bauabschnitt erfolgt bis zum Ende des Jahres 2022 die Geländeherrichtung und Begrünung. Dabei sollen unter anderem der vorhandene Radweg parallel zum Prallhang aufgewertet sowie Sitzgelegenheiten zum Verweilen geschaffen werden. Der Mühlgraben, der bisher unterirdisch verlief, soll im Zuge der Neugestaltung des Geländes geöffnet werden. Im Stadtteil entsteht somit eine weitere einladende Grün- und Erholungsfläche.

 

 

Zum Jahreswechsel 2020/2021 konnte die Stadt Glauchau nach langjährigen Bemühungen Eigentümer der ehemaligen Industriebrache im Stadtteil „Wehrdigt“ werden. Somit sind die Voraussetzungen gegeben, mit Unterstützung von Geldern aus dem Programm der Integrierten Brachflächenentwicklung die Beseitigung des maroden Bauwerkes voranzutreiben.
Ein Bescheid über Fördermittel aus dem „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“ über eine Zuwendung von 80 % der zuwendungsfähigen Kosten liegt vor. Aktuell wird von Gesamtkosten in Höhe von 3.515.000 € für den Abbruch und 435.000 € für die anschließende Flächengestaltung und einem Umsetzungszeitraum bis Ende des Jahres 2022 ausgegangen.

Baufortschritt
April 2022:
Seit Mitte April diesen Jahres ist der Abbruch auf der etwa 16.656,00 m² großen Fläche der ehemaligen Färberei Palla an der Wilhelmstraße im Rahmen des 1. Teilprojektes „Abbruch“ - Abbruch ehemalige Färberei Wilhelmstraße 26, Glauchau - SAB-Nr. 100355514 im Gange.
Der Abriss und die Entsorgung umfasst 41 Gebäude, teilweise Gebäudekomplexe mit einer Größe von 86.790 m³, 4.335 m²befestigte Flächen, 11 m³ Außentreppen, eine 63 m³ große Lieferrampe, unterirdischen Bauten (Altfundamente, Klärgruben, Kanäle etc.) von 1.000 m³ und die Geländeeinfriedung mit 349 lfdm. Weiterhin das Auskoffern und Entsorgen von zum Teil kontaminierten Auffüllungen, u.a. mineralischen Abfällen sowie 3.000 m³Böden bis einschließlich DK III nach DepV und die Herstellung eines Grobplanums mit einer Fläche von 16.656,00 m².
 
Altlastenuntersuchungen in den Jahren 2012/2013 zeigten punktuelle nutzungsbedingte Belastungen von Teilflächen der Industriebrache. Ferner wurden erhöhte Schwermetallkonzentrationen im Boden (Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel und Zink) festgestellt. Die Revitalisierungsmaßnahme hat u. a. das Ziel, vorhandene Bodenkontaminationen (Bodenbelastungen, Bodenverschmutzung bzw. Bodenverunreinigung) zu beseitigen.
 
Juni 2022:
Nach und nach verschwinden alle Gebäude, Bauteile der Außenanlage und alte Zäune und die Entsorgung des teilweise belasteten Bodenmaterials und des restlichen Bauschutts erfolgt.

Für die Nachnutzung der Fläche plant die Stadt Glauchau das Areal als Wohnbaufläche auszuweisen. Genauer gesagt sind etwa 17 Wohngrundstücke sowie eine Verlängerung der Karlstraße um ca. 110 Meter vorgesehen. Das Bebauungsplanverfahren wird parallel zum Abbruch durchgeführt. Dem Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes Nr. 1-29 „Wohnen an der Wilhelmstraße“ wurde am 30. September 2021 im Stadtrat zugestimmt. Mit dem Bebauungsplan sollen auf der bisherigen innerstädtischen Brachfläche die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein allgemeines Wohngebiete für den individuellen Wohnungsbau mit gesicherter Erschließung vorbereitet werden. Die Besonderheit hierbei ist, dass die Stadt die Erschließung sowie die Vermarktung selbst übernimmt. In der Regel werden die Grundstücke an Investoren verkauft, welche dann die Vermarktung und Erschließung durchführen. Das oberste Ziel der Nachnutzung ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Maßnahmen zur Einsparung von Kohlenstoffdioxid sind im konkreten Fall zum Beispiel das Anlagen von Grünflächen, Gründächern, begrünten Grundstücken und Verkehrsbegleitflächen.

Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 wird der Entwurf des Bebauungsplans öffentlich ausgelegt und zur Beteiligung an die Träger öffentlicher Belange verschickt.

An dieser Stelle wird regelmäßig über den Baufortschritt berichtet.