Der erste Kirchenbau stand nahe der Burg. Wann dieser genau entstanden ist, ist nicht eindeutig nachzuweisen. In einer Urkunde aus dem Jahr 1256 ist ein Friedericus de Gluchowe als "pachorrianus venerabilis" (ehrwürdiger Pfarrer) aufgeführt. Daraus darf man schließen, dass zu diesem Zeitpunkt in Glauchau eine Kirche bestand. Wann die Holzkirche dann in Stein ausgeführt wurde, ist nicht belegt. Die Kirche stand auf dem fast rundum von Schluchten umgebenen Stadtberg gut geschützt. Allerdings war das kein Schutz vor der Feuersgefahr. Die alte Stadtkirche St. Georgen wurde bei dem verheerenden Stadtbrand am 24. Oktober 1712 zerstört. Nach dem Wiederaufbau stellte sich jedoch heraus, dass die Kirche nicht standsicher sei. 1726 erfolgte der Abriss und ein Neuaufbau. Der quadratische Unterbau des Turmes mit dem gotischen Portal und Teile der Chorwand konnten aus der alten Bausubstanz ins neue Gebäude eingebracht werden. Am 15. Februar 1728 konnte die neue Stadtkirche geweiht werden.
Der Altar wurde 1728 von Graf Otto Ernst v. Schönburg gestiftet. Neben dem Altar hängt sein Portrait, das die Bürgerschaft dem Patronatsherren der Kirche widmete. Das Epitaph daneben für den Grafen Friedrich Erdmann v. Schönburg ließ seine Witwe 1730 anbringen. Für die Kanzel hatte 1728 Bürgermeister Treffurth gesorgt. Am Korb der Kanzel finden wir 6 allegorische Bilder, die sich auf die Wirkung des Gotteswortes beziehen. Den Taufstein schenkte 1729 der Amtmann Pistorius unserer Kirche. Deutlich älter ist der kleine Seitenaltar, der etwa um 1500 sehr wahrscheinlich in der Altenburger Werkstatt von Franz Geringswald entstand. Dieser Altar hatte den großen Stadtbrand heil überlebt, weil er da in der außerhalb liegenden Gottesackerkirche stand. Er zeigt im Mittelschrein die göttliche Familie, in den Flügeln Petrus und Elisabeth sowie den Evangelisten Johannes und Paulus. Auch das noch etwas früher datierte Schnitzwerk der Madonna auf der Mondsichel stammt aus der 1910 abgerissenen Gottesackerkirche. Dieses ist das älteste Schnitzwerk der Kirche. Links von ihr finden wir einige sehr hervorragend geschnitzte Figuren (um 1500), die von alten Altären der Kirche stammen.
1988 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten am Turm, am Kirchendach und an der Fassade. Mit der Innensanierung in den Jahren 2005 und 2006 endeten die Arbeiten. Die heutige Fassadengestaltung des Innenraumes beruht auf restauratorischen Untersuchungen und ist an die Ausmalung des frühen 18. Jahrhunderts angelehnt. Da die Stadt besonders durch den Stadtbrand von 1813 mit vielen anderen Gebäuden auch sein Rathaus verlor, gehört die diesmal von den Flammen verschonte Georgenkirche zu den ältesten Gebäuden Glauchaus.